Lieber Marko, lieber Markus. liebe Kolleginnen und Kollegen des Ferienlagers.
Ich freue mich sehr, dass sich in diesen Sommer das Ferienlager Barßel zum 40.
Male jährt. Es ist lange nicht selbstverständlich, dass eine von kirchlicher Seite
initiierte Sache so lange bestehen bleibt. Da kann man nur allen danken, die im
Laufe der vier Jahrzehnte Verantwortung getragen haben und dem Ferienlager
Barßel die Treue gehalten haben. Gleichzeitig beglückwünsche ich euch alle zu
diesem Jubiläum.
Zur Vermeidung von Missverständnissen mochte ich kurz auf den Ursprung und die Entstehung eingehen. Im Jahre 1979 gab es bereits seit einigen Jahren ein Ferienlager für Mädchen im Sauerland, dass
federführend von den damals in Strücklingen tätigen Ordensschwestern organisiert wurde. Daran nahmen auch Kinder aus Barßel teil.
Daneben gab es und gibt es immer noch das Jugendzeltlager Saterland, seinerzeit ausschließlich für Jungen. Aber für die Jungen aus Barßel gab es in dieser Art nichts.
Das erkannte auch Pastor Hermann Bergmann, der seinerzeit noch recht neu in
Barßel war, aber Zeltlagererfahrungen aus Cloppenburg mitbrachte.
Ich hatte damals private Kontakte nach Barßel und war einige Jahre bereits beim
Jugendzeltlager dabei gewesen. Zudem kannte ich einige Orte im Sauerland recht gut, weil ich für das besagte Ferienlager der Mädchen das Gepäck befördert habe. So kam es wie es kommen musste.
Pastor Bergmann erkannte die Notwendigkeit, für die Barßeler Jungs ebenfalls ein Angebot zu machen. Es trafen sich vier Männer, Pastor Bergmann, Konrad Schulte, Hans Geesen und ich und beim
zweiten Treffen war klar, wir machen ein Ferienlager für Jungen im Sauerland.
Pastor Bergmann brachte es damals auf den Punkt. Obwohl wir uns untereinander nicht alle kannten
sagte er recht schnell: "Wi mookt dat nu."
Die erste Fahrt führte uns 1979 nach Lenne, ein kleiner Ort zwischen Lennestadt und Schmallenberg, gelegen an dem gleichnamigen Fluss. Pastor Bergmann hatte noch gute Kontakte nach Cloppenburg
und holte von dort zwei zeltlagererfahrene Leute.
Stefan Riesenbeck und Ansgar Blömer, inzwischen als Politiker bzw. Arzt im Cloppenburger Raum gut bekannt, verstärkten das Team, dass Pfarrer Hermann
Bergmann mit seiner ruhigen Art gebildet und unterstützt hat. Wenn man ihn suchte, brauchte man nur zum Fußballplatz gehen.
Es konnte damals keiner ahnen, dass sich die Ferienfreizeit40 Jahre hält. Etliche
Orte im Sauerland waren Ziel der Reisen. Doch nicht immer und ausschließlich war das Sauerland das Ziel, denn es waren immer mehr als 300 km und in den 80 er Jahren waren die Benzinpreise mehr
Thema als heute. So ging es in einem Jahr nach Bohmte bei Osnabrück und einmal nach Wildeshausen in eine dortige Schule.
Die Reise dorthin wurde mit dem Fahrrad unternommen.
Unvergessen wird mir die Nacht von Bilstein im Jahre 1980 bleiben. Nach einer
sagenhaften Abendaufführung auf der Freilichtbühne in Elspe mit Pierre Brice als
Winnetou, haben wir fast die ganze Nacht gesungen und gefeiert. Alle, die das erlebt haben, werden mir sicher nicht widersprechen.
Hinzu kam, dass die Menschen in Bilstein sehr offen und hilfsbereit waren. Einmal mussten wir einen Fernseher leihen, da Deutschland ein EM-Finale gegen Holland spielte, was wir leider verloren haben. So ist Bilstein für mich zu einem Ort geworden, den ich immer wieder gerne besuche.
Mit großer Freude stelle ich fest, dass die Spiele aber auch die Lieder, die wir vor 40 Jahren eingeführt haben, immer noch aktuell sind. Aber noch mehr freue ich mich, wenn ich in Barßel oder anderswo Leute treffe, die irgendwann mal mit dabei waren im Sauerland, bei Karl May, im Panorama-Park oder in der allabendlichen Runde in einer der zahlreichen sauerländischen Schützenhallen.
Viele liebe Grüße dem gesamten Team und weiterhin eine schöne Zeit.
Willi Waden